Massnahmen, die darauf ausgerichtet sind, Verantwortlichkeiten im Privatleben (auf familiärer, sozialer und Freizeitebene) mit der ausgeübten Funktion auf beruflicher Ebene in Einklang zu bringen
4.1
Das Eltern-/Verwandtsein von Frauen und Männern durch zusätzliche Massnahmen am Arbeitsplatz und in der Arbeitsorganisation berücksichtigen
KMU-Handbuch Beruf und Familie: Dieses vom SECO herausgegebene Handbuch richtet sich an kleine und mittelständische Privatunternehmen. Viele der Informationen lassen sich jedoch auch auf öffentliche Einrichtungen übertragen. Siehe zum Beispiel das Kapitel «Arbeitsmaterialien». Es enthält Support-Bögen mit Modellanalysen der Aufgaben und einer Stellenanalyse, um die Relevanz und die Durchführbarkeit eines Jobsharings oder die Umwandlung der Stelle in eine Teilzeitstelle zu bestimmen. (D/F)
Informationsplattform «Vereinbarkeit Beruf und Familie»: Auf dieser Plattform des SECO sind laufende Projekte angegeben; sie dient als Inspirationsquelle für Arbeitsorganisationen. (D/F)
www.mamagenda.ch: Diese Website richtet sich sowohl an erwerbstätige Eltern wie an Vorgesetzte. Sie stellt praktische Checklisten und andere Arbeitsinstrumente online. (D/F)
www.informaternite.ch: Diese Website von Travail.Suisse widmet sich den Rechten von schwangeren Frauen am Arbeitsplatz. (D/F)
Nachstehend zwei vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann erstellte Broschüren, die sich der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben widmen:
Fachstelle UND, Eine Auswahl von Links & Publikationen zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. (D/F)
Prädikat «Familie & Beruf»: Die Fachstelle UND hat ein Prädikat eingeführt, mit dem Unternehmen ausgezeichnet werden, die Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben erfolgreich umsetzen. (D/F)
KMU-CHECK: Die Fachstelle UND hat ein Tool für KMU entwickelt, mit dem ein Überblick über deren Situation hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben erstellt wird sowie die Arbeitsbedingungen aufgezeigt werden, die noch verbessert werden können. (D/F)
Profawo: Dieser Verein berät Organisationen und Mitarbeitende zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere zur Kinderbetreuung und Betreuung von Angehörigen sowie zu den verschiedenen Arbeitszeitmodellen. (D/F)
Familienplattform Ostschweiz, Beratungsangebot für Arbeitgeber/innen (speziell Personalabteilungen) und Arbeitnehmende zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. (D)
plusplus.ch - netzwerk beratung beruf + familie, Netzwerk von professionellen Fachstellen. Beratung, fachliche Begleitung und Bildung zum Themenbereich Gleichstellung im Erwerbsleben und Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer im Privathaushalt, im Unternehmen und in Nonprofit-Organisationen. (D/F/I)
www.observatoire-equilibre.com: Auf dieser Website werden eine Reihe von «Beratungsdokumenten» zur Einführung von Massnahmen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Unternehmen angeboten, z. B. ein Leitfaden zur Bewertung der Relevanz von Telearbeit. (F)
4.2
Förderung von Teilzeitarbeit für Männer durch Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen
Die Gesellschaft rückt vor allem Frauen als diejenigen Personen in den Vordergrund, die in einer Paarbeziehung die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung tragen und ihren Anstellungsgrad herabsetzen. Gleichzeitig vermittelt die Gesellschaft zahlreiche negative Stereotype in Zusammenhang mit der Teilzeitarbeit von Männern: mangelndes Engagement am Arbeitsplatz, mangelnde finanzielle Verantwortung gegenüber der Familie, unmännliches Verhalten, negative Auswirkung auf die Teamarbeit, Karrierebremse. Aus mehreren Diskussionen im Rahmen der Entwicklung des Tools PRO-EGALITÄT hat sich ergeben, dass Männer im Zentrum der Kritik stehen, wenn sie ihren Arbeitsplatz früher verlassen, um ihr Kind aus der Krippe oder der Schule abzuholen. Und dass Manager-Papas sich nicht trauen, nach einer Reduktion ihrer Arbeitszeit zu fragen, «weil man das nicht macht, wenn man ein Mann ist».
Als Mann lastet ein riesiger sozialer Druck auf einem, wenn man Teilzeit arbeiten möchte, man lässt einen spüren, dass es sich nicht gehört, nur Teilzeit zu arbeiten, besonders wenn man eine Familie hat. Man gibt Männern zu verstehen, dass man als Mann seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen hat. Ich musste jahrelang darum bitten, damit ich meine Arbeitszeit reduzieren konnte. Wenn man die Vorstellung, dass Frau und Mann sich wirklich die Arbeits- und die private Zeit teilen, nicht geklärt hat, wird es immer zu grossen Differenzen kommen.
Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann fördert die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben über zahlreiche Massnahmen und Informationen. (D/F)
Der Teilzeitmann: Diese Beratungsplattform richtet sich an Männer, die ihren Beschäftigungsgrad reduzieren möchten, eine Teilzeitkarriere anstreben und Berufs- und Familienleben vereinbaren wollen. (D)
Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz: Zahlreiche Massnahmenvorschläge auf betrieblicher Ebene bietet das Handbuch von Liebig/Peitz/Kron (2016): «Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz», Meiring. (D)
Parentalité et égalité professionnelle hommes-femmes: comment impliquer les hommes ?: Dieser von Jérôme Ballarin, dem Präsidenten des Observatoire de la qualité de vie au travail, erstellte Bericht zeigt 10 Best Practices von Unternehmen und Testimonials von Männern, die unterschiedliche Wege gewählt haben, um Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. (F)
«Travailler à temps partiel. Une chance pour les femmes et les hommes» [Teilzeitarbeit: Eine Chance für Frauen und Männer]: Das Buch von Jürg Baillod (2006) stellt verschiedene Teilzeitmodelle und ihre Anwendung vor, wobei er deren Vorteile und Grenzen in Bezug auf das Personalmanagement und die Gesetzeslage beschreibt. (F)
4.3
Aufwertung des Vaterschafts- und Elternurlaubs für Väter
Die Gesellschaft rückt vor allem Frauen als die Personen in den Vordergrund, die in einer Paarbeziehung die Hauptverantwortung für Kinder tragen. Gleichzeitig vermittelt die Gesellschaft zahlreiche negative Stereotype im Zusammenhang mit Vaterschaftsurlaub bzw. Elternurlaub von Männern: mangelndes Engagement am Arbeitsplatz, negative Auswirkung auf die Teamarbeit, Karrierebremse. Aus mehreren Diskussionen im Rahmen von Gesprächen zur Entwicklung des Tools PRO-EGALITÄT hat sich ergeben, dass Männer im Zentrum der Kritik stehen, wenn sie den Wunsch äussern, ihren Vaterschaftsurlaub durch Urlaubstage zu verlängern, dass Väter sich nicht trauen, ihre Vorgesetzten um unbezahlten Vaterschaftsurlaub zu bitten, weil sie Angst haben, komisch angeschaut zu werden und «weil man das nicht macht, wenn man ein Mann ist».
KMU-Handbuch Beruf und Familie: Dieses vom SECO herausgegebene Handbuch richtet sich an kleine und mittelständische Privatunternehmen. Viele der Informationen lassen sich jedoch auch auf öffentliche Einrichtungen übertragen. Siehe insbesondere Kapitel «Familienbezogener Urlaub», das Tipps zur Umsetzung enthält. (D/F)
Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz: Zahlreiche Massnahmenvorschläge auf betrieblicher Ebene bietet das Handbuch von Liebig/Peitz/Kron (2016): «Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz», Meiring. (D)
Männer.ch: Schweizer Vätertag. Jährlicher Aktionstag. Thematisiert die Herausforderungen rund um die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit. Für Unternehmen bietet der Anlass eine Möglichkeit, sich als familienfreundliche Arbeitgebende zu positionieren und in einer wertorientierten, rentablen Personalpolitik unterstützt zu werden. (D/F/EN)
Männer.ch; FamOs (Familien Ostschweiz): Projekt Vätergeschichten in Unternehmen. Sensibilisierung von Unternehmen für die betriebswirtschaftlichen und personalführungsrelevanten Dimensionen eines alltagsnahen väterorientierten Engagements resp. einer gelingenden Vereinbarkeit von Familie und Beruf speziell für Männer. (D)
www.superpapa.ch: Diese Website widmet sich dem Thema «Vaterschaft». Sie enthält einen Bereich «Unternehmen» in dem Workshops für (künftige) Väter angeboten werden. (F)
4.4
Sicherstellen, dass Teilzeitbeschäftigte gegenüber Vollzeitbeschäftigten nicht diskriminiert werden
Teilzeit zu arbeiten, kann bei Frauen wie bei Männern zu Diskriminierungen führen. Mehrere Frauen und Männer haben während der Gespräche, die im Rahmen der Entwicklung des Tools PRO-EGALITÄT geführt wurden, erwähnt, dass die Teilzeitbeschäftigten mehr Einsatz bei der Arbeit zeigen und flexibler sein müssen als Vollzeitbeschäftigte. Teilzeit zu arbeiten, kann auch einen geringeren Einsatz von Seiten der Vorgesetzten mit sich bringen sowie in weniger interessante und nicht so abwechslungsreiche Aufgaben mit weniger Verantwortung resultieren. Teilzeitarbeit kann auch negative Stereotype bei den Vorgesetzten und Kolleginnen/Kollegen hervorrufen: Der Eindruck entsteht, dass die Person nie da ist und sich wenig für ihre Arbeit engagiert, dass Teilzeitarbeit negative Auswirkung auf die Teamarbeit hat (erschwerte Organisation der Arbeitszeiten und Ferienorganisation).
Arbeitet man Teilzeit, so bedeutet dies, verfügbarer zu sein und auf Anfrage flexibleren Arbeitszeiten zu entsprechen. Man erwartet auch von uns, dass wir eine höhere Arbeitsleistung im Vergleich zu Vollzeitbeschäftigten erbringen. Des Weiteren betreuen wir weniger wichtige und interessante Projekte, man überträgt uns weniger Verantwortung, nicht so spannende und mehr administrative Aufgaben.
Vereinbarkeitsfreundliche Arbeitsbedingungen: Der vom kantonalen Gleichstellungsbüro Bern herausgegebene Leitfaden bietet praktische Tools, um zu ermitteln, ob die Arbeitsplätze eines Unternehmens teilzeitgeeignet sind. Diese Tools ermöglichen es zudem sicherzustellen, dass Teilzeitbeschäftigte ein angepasstes Pflichtenheft haben. (D/F)
4.5
Sicherstellen, dass es ein angemessenes Stellvertretungssystem oder eine Anpassung der Aufgabenplanung bei Mutterschafts-/Vaterschafts-/Elternurlaub gibt
Einführung eines Stellvertretungssystems in jedem Arbeitsteam, damit jede Person bei Mutterschafts-/Vaterschafts-/Elternurlaub ersetzt werden kann, indem:
Die Handlungsmöglichkeiten werden umgesetzt, um eine zu starke Belastung des Teams und Spannungen unter den Kolleginnen/Kollegen, eine negative Wahrnehmung der abwesenden Personen sowie Schuldgefühle bei den abwesenden Personen gegenüber ihren beruflichen Verpflichtungen und gegenüber ihren Kolleginnen/Kollegen zu vermeiden.
www.mamagenda.ch: Diese Website richtet sich sowohl an erwerbstätige Eltern wie an Vorgesetzte. Hier werden Checklisten und Arbeitsinstrumente zur Verfügung gestellt, vor allem zur Art und Weise, wie bei Mutterschafts-/Vaterschafts-/Elternurlaub Teams geführt werden und wie mit möglichen Spannungen umzugehen ist.
Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz: Zahlreiche Massnahmenvorschläge auf betrieblicher Ebene bietet das Handbuch von Liebig/Peitz/Kron (2016): «Väterorientierte Massnahmen in Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz», Meiring. (D)
4.6
Sicherstellen, dass Massnahmen zur Rückkehr ins Berufsleben nach einem Mutterschafts-/Vaterschafts-/Elternurlaub bestehen, damit die Person unter guten Bedingungen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren kann
Früher nach Hause zu gehen, wenn ein Kind krank ist, ist für die Kolleginnen/Kollegen nervig. Mir ist es auf alle Fälle peinlich, wenn ich meinen Chef fragen muss, ob ich früher nach Hause gehen darf, vor allem wenn ein hohes Arbeitsaufkommen besteht, weil eine bestimmte Sache abgeschlossen werden muss.
www.mamagenda.ch: Diese Website richtet sich sowohl an erwerbstätige Eltern wie an Vorgesetzte. Hier werden Checklisten und Arbeitsinstrumente zur Verfügung gestellt, vor allem Ratgeber zur Begleitung der Rückkehr von Mitarbeitenden ins Berufsleben nach einem Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub. (D/F)